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Dieser (nicht einfach zu lesende) Guardian "Long Read" des indischen Essayisten Pankaj Mishra beleuchtet das Deutsche Verhältnis und Verhalten zu Israel und den palästinensischen Arabern unter dem Blickwinkel des nach dem Zweiten Weltkrieg bei uns auftauchenden Philosemitismus und der Isrealphilie - was nicht dasselbe ist.
Es ist ein Blick eines informierten Mitglieds der Anglosphäre auf uns, der so viele Informationen, Aspekte und Anregungen hereinbringt, dass man wirklich anfängt darüber nachzudenken, welche kollektiven seelischen Mechanismen unterhalb der politischen Phänomene am Werk sind, die wir beobachten.
Ich kann zu einem großen Teil nachfühlen, was er mit Israelphilie meint: Ich war acht Jahre, als Israel den Sechstagekrieg gewann, und Alle, Alle bewunderten Moshe Dayan und die israelische Armee. Man war auf Seiten Davids, der sich gegen Goliath durchgesetzt hatte, man bewunderte Können, Schwung, Mut und Effizienz des israelischen Militärs rückhaltlos.
Die Erzählung eines präemptiven Befreiungsschlags, der einem unmittelbar bevorstehenden arabischen Angriff zuvorkam, wurde nicht im geringsten angezweifelt. Vergessen war, dass Israel 1956 zusammen mit den Franzosen und Briten an dem imperialistischen Versuch der Rückeroberung des Suezkanals beteiligt gewesen war, der dann interessanterweise von den "imperialistischen" USA als "nicht vereinbar mit internationalem Recht" abgeblockt wurde. Kurz: es herrschte eine bemerkenswerte Idealisierung Israels, die heute zwar etliche Kratzer abbekommen hat, sich aber durch irgendeine Eigendynamik immer noch fortpflanzt.
Mishra wundert sich über verschiedene Dinge, die es wert sind, sich darüber zu wundern. Eines davon ist die eigentümliche Dickhäutigkeit und Fühllosigkeit ("callousness") der Deutschen in Bezug auf das Leiden der Bevölkerung in Gaza, das zu einem nicht geringen Teil mit deutscher Unterstützung verursacht wird. Verletzungen des Kriegsrechts durch die isralische Armee werden teilweise rundheraus abgestritten - oder schlicht ignoriert. Der Gaza-Krieg ist ungemütlich für uns. Immerhin ist die israelische Grausamkeit das Echo einer Grausamkeit durch die gazaische Hamas, die ohne die vielen unbestreitbaren Beweise geradezu unglaubwürdig wirken würde.
Ein Aspekt, den Mishra nicht anführt, den ich aber spüre, ist der der Autoritätposition, die die Deutschen den Westalliierten und auch Israel nach dem Krieg gegeben haben und der mit einem Wunsch, zu gefallen, einhergeht. Das mag ein subjektiver Eindruck sein - es wäre interessant, herauszufinden, ob andere es ähnlich empfinden. Ich habe davon schon anderswo gelesen, weiß nur nicht mehr wo.
Jedenfalls konstatiert Mishra eine intellektuelle Hilflosigkeit hierzulande, eine Art Aufgeben angesichts der Widersprüche - und er sorgt sich über diese Entwicklung in dem immerhin gewichtigsten Staat Europas. Man muss ihm nicht in Allem folgen, manches sieht aus der Innensicht etwas Anders aus, aber man sieht mehr nachdem man den Artikel gelesen hat. Das ist schon viel.
Quelle: Pankaj Mishra Bild: dpa / tagesschau EN www.theguardian.com
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